Objekt: G2-Report

Diese Tonspur behandelt den sogenannten „G2-Report“ zum Konzentrationslager Dachau, der in der Sonderausstellung zu den „Dachauer Prozessen“ gezeigt wird.
Dieser Bericht beschreibt auf 72 Seiten die ersten Untersuchungsergebnisse amerikanischer Ermittler zu den Verbrechen, die im Konzentrationslager Dachau begangen wurden. Der Bericht wurde im Mai 1945 fertiggestellt und bald darauf auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der G2-Report ist damit die erste Dokumentation, die sich mit den in Dachau begangenen Verbrechen befasst.

Nachdem das Lager am 29. April 1945 befreit wurde, erkannten die Ermittler der 7. US-Armee die Notwendigkeit, Beweise zu sammeln und Zeugen zu vernehmen, um ein möglichst klares Bild von den begangenen Verbrechen zu erhalten. Unter der Leitung der Generalstabsabteilung 2 der 7. US-Armee, dem militärischen Nachrichtendienst – kurz G2 genannt – verfassten Angehörige verschiedener Geheimdienste diesen Bericht für den internen Gebrauch. Neben dem Office of Strategic Services, einem Vorgänger der Central Intelligence Agency, trugen auch das Counter Intelligence Corps und die Psychological Warfare Branch zur Erstellung des Berichts bei.

 

Untersuchungsbericht der Intelligence Unit der 7. US-Armee zum KZ Dachau (G2-Report), Mai 1945 - KZ-Gedenkstätte Dachau

Untersuchungsbericht der Intelligence Unit der 7. US-Armee zum KZ Dachau (G2-Report), Mai 1945 - KZ-Gedenkstätte Dachau

Der Bericht umfasst unter anderem Kapitel zur Geschichte des Konzentrationslagers Dachau, seiner Organisationsstruktur, dem Alltagsleben der Häftlinge und den an Häftlingen durchgeführten medizinischen Versuchen. Die Ermittler stellten die Informationen in Zusammenarbeit mit den ehemaligen Häftlingen zusammen. Ein Teil des Berichts umfasst Auszüge des geheimen Tagebuchs des Überlebenden Edgar Kupfer-Koberwitz. Dieser wurde im November 1940 in das KZ Dachau gebracht und arbeitete ab November 1942 in einem Außenkommando als Schreiber für die Schraubenfabrik Präzifix.

Der G2-Report beinhaltet auch eine Untersuchung der Psychological Warfare Branch, die feststellen sollte, welche Kenntnisse die Anwohnerinnen und Anwohner der Stadt Dachau über das Lager hatten. Die Ermittler kamen zu dem Ergebnis, dass die Mehrheit von ihnen, trotz gegenteiliger Behauptung, über die Zustände im Lager informiert waren.

 

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